Aktuell
Künstlerisches Training gegen betreutes Denken und Handeln - praktisches Tagesseminar / Erfahrungsaustausch / lebendige Streitkultur
Sa, 05.09.2020, 12 - 18 Uhr
Gemeinsam arbeiten wir mit ästhetischen und intellektuellen Mitteln gegen die gefährlichste Epidemie unserer Zeit: betreutes Denken.
Betreutes Denken ist gesteuertes, manipuliertes, verkürztes, empfohlenes, verordnetes, vorgegebenes, abgenommenes Denken mit der Folge eines sehr eingeengten Denk-, Debatten- und Handlungsraumes, der konkurrierende alternative Denk- und Handlungsweisen und ggf. lebensfreundlichere Krisenstrategien systematisch aussondert und im schlimmsten Falle stigmatisiert und bekämpft. Unermesslich die Kollateralschäden, die ein betreutes Handeln in Verbindung mit einem totalitären Moralismus nach sich zieht. Künstlerische Übungen helfen, die Blockaden betreuten Denkens und Handelns zu durchbrechen, den Blick wieder auf Natürlichkeit und Menschlichkeit zu richten.
Betreutes Denken hemmt jegliche Kreativität, die für das breite Verständnis von Leben und die Entdeckung seiner Geheimnisse existentiell ist.
Kunst lässt sich nicht den Mund verbieten. Sie ist in der aktuellen Phase gesellschaftlicher Dekadenz eine der letzten Bastionen gegen lebensfeindliche Kräfte (vor allem irrationale Ängste), gestützt durch ein jahrzehntelang schleichend entstandenes Mitläufertum.
Im Rahmen des künstlerischen Trainings wechseln sich künstlerisches und intellektuelles Arbeiten ständig ab. Malerische und zeichnerische Spontan-Übungen helfen, den künstlerischen Geist zu erwecken, um für die Analyse aktueller Themen unkonventionelle Denkbahnen beschreiten zu können. Freie Gedanken und freie Handlungen werden zugelassen, bildnerische Zukunftsentwürfe im Dienste von Freiheit, Frieden, Autonomie, Autarkie, gelebtem Humanismus, letztlich Liebe stehen auf der künstlerischen Agenda.
Diese Veranstaltung ist für künstlerische Laien und Fortgeschrittene gleichermaßen geeignet. Angesprochen sind alle, denen die aktuell weltweit verhängten Maßnahmen sowie die Darstellung in den Medien kritisch beleuchten und künstlerisch verarbeiten wollen, unabhängig, ob sie sie begrüßen oder nicht. Es geht in dem Seminar um ein kritisches Abwägen und Aufklären. Vor allem soll das Seminar zur individuellen Stabilität in dieser wandlungsreichen Zeit beitragen. Das finale Ziel der Veranstaltung ist das Zusammentragen mutmachender, hoffnungsträchtiger künstlerischer und philosophischer Entwürfe für eine lebenswerte, menschen- und naturfreundliche Zukunft - als Gegengewicht zur aktuell allzu oft kopflosen Panikmache.
Folgende künstlerische Fähigkeiten werden geschult:
- Entwicklung alternativer Bildideen
- Offenheit für neue Erfahrungen
- Sensibilisierung der Sinne
- Strukturanalytisches Vermögen (Werkanalyse)
- Denken in widersprüchlichen Einheiten
- Bildnerische Präzisierung widersprüchlicher Einheiten
- Methodisierte Spontaneität
- Erweckung des kreativen Kindes
Es steht Ihnen auf Wunsch eine Palette an konkreten künstlerischen Arbeitsanregungen zur Verfügung. Je nach Bedarf können Sie sich die gesamte Zeit über frei künstlerisch betätigen. Die Beteiligung an den Diskussionen, medialen und politischen Analysen ist optional. Die entstehenden Werke werden auf Wunsch werkanalytisch besprochen.
Die Veranstaltung ist auf einen ganzen Tag ausgelegt. Start 12 Uhr, Ende 18 Uhr. Es wird gemeinsam in verständnisvoller Atmosphäre geredet, analysiert, Filmbeiträge und Vorträge rezipiert, gemalt, gezeichnet, gegessen, getrunken, musiziert, alles in Abwechslung und wie es sich für ein organisch zusammenwachsendes, solidarisches Miteinander gehört.
Die künstlerische Betreuung ist professionell und einfühlsam.
Wir suchen Referenten zu unten aufgeführten möglichen Themen. Jeweils max. zehnminütige Vorträge sollen Grundlage für Diskussionen darstellen. Des Weiteren sind individuelle Erfahrungsberichte zur aktuellen Lage erwünscht (Corona-Maßnahmen, Umgang mit Kindern, Situation in Pflegeheimen, Umgang mit Patienten, Situation am Arbeitsplatz, in Kitas, in Schulen, in Familien etc.).
Teilnahmegebühr:
Spende nach Ermessen, Essen, Getränke
Anmeldung erforderlich! Bitte per Mail anmelden!
Diese kunstschulische Veranstaltung ist gemäß hessischer Corona-Verordnung nicht teilnehmerbegrenzt. Allerdings achten wir auf eine sinnvolle Teilnehmerzahl. Daher bitte rechtzeitig und verbindlich anmelden! Schutzmaßnahmen erfolgen gemäß vernünftiger, eigenverantwortlicher Abwägung.
Es gibt keine Altersbegrenzung!
Arbeitsmaterial wird gestellt. Es können aber auch gerne eigene Materialien mitgebracht werden.
Folgende aktuelle Themen werden unter das kritische Seziermesser gelegt:
- Die Rolle der Medien in der heutigen Zeit. Was macht eine unabhängige objektive Berichterstattung aus und wodurch wird sie verhindert?
- Was bedeutet Medienkompetenz und wie kann man sie trainieren?
- Propagandastrategien erkennen und hinterfragen
- Mechanismen der Realitätsverleugnung
- Welche Diffamierungsstrategien gibt es, um kritische Menschen mundtot zu machen?
- Der Zusammenhang von Wissenschaft, Medizin und Politik
- Psychologie der Massen (Le Bon)
- Aufgabe der Kunst in Krisenzeiten
- Kurzpräsentation von George Orwells “1984”, “Schöne neue Welt” von Aldous Huxley sowie “Corpus Delicti” von Juli Zeh
Wir bitten um eine Anmeldung per Mail. Anmeldeschluss drei Tage vor Veranstaltung. Der zeitliche Ablauf der Veranstaltung wird einige Tage vor Beginn bekanntgegeben.
Wir freuen uns auf Sie!
Beste Grüße
M. Becker / Schulleitung wfk